Philomena (Film)

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Film
Titel Philomena / (Alternativtitel): Philomena – Eine Mutter sucht ihren Sohn
Originaltitel Philomena
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2013
Länge 98 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Stephen Frears
Drehbuch Steve Coogan, Jeff Pope
Produktion Steve Coogan
Tracey Seaward
Gabrielle Tana
Musik Alexandre Desplat
Kamera Robbie Ryan
Schnitt Valerio Bonelli
Besetzung

Philomena ist ein britisches Filmdrama von Stephen Frears aus dem Jahr 2013. Judi Dench spielt die fast 70-jährige Philomena Lee, die sich zusammen mit dem Journalisten Martin Sixsmith auf die Suche nach ihrem lang verlorenen Sohn begibt. Der Film erzählt eine wahre Geschichte basierend auf dem Buch The Lost Child of Philomena Lee von Martin Sixsmith. Er wurde von BBC Films in Zusammenarbeit mit Pathé produziert und hat seit seiner Weltpremiere im August 2013 zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen erhalten. Deutscher Filmstart für Philomena war der 27. Februar 2014.

Die pensionierte Krankenschwester Philomena Lee gesteht ihrer Tochter, dass sie vor genau 50 Jahren einen unehelichen Sohn geboren habe. Im damals streng katholischen Irland wurden viele unverheiratete minderjährige Schwangere zur Niederkunft in ein sogenanntes von Nonnen geführtes Magdalenenheim geschickt und dort zur Arbeit verpflichtet, um die Kosten für Unterkunft und Entbindung zu begleichen und für ihren „sündigen“ Lebenswandel Buße zu tun; ihr Kind wurde ihnen genommen und zur Adoption freigegeben – so auch Anthony, der Sohn Philomenas. Nachdem Philomena vier Jahre Zwangsarbeit geleistet hatte, verließ sie das Heim, begann ein neues Leben und erwähnte ihr Kind und die schwere Zeit, die sie durchlebt hatte, niemandem gegenüber. Später versuchte sie mehrmals, ihren Sohn zu finden, doch ohne Erfolg. An seinem 50. Geburtstag entscheidet sie sich, ihr Schweigen aufzugeben.

Philomenas Tochter Jane lernt auf einer Party den ehemaligen BBC-Reporter Martin Sixsmith kennen und erzählt ihm die Geschichte ihrer Mutter. Nach anfänglichem Desinteresse willigt er ein, Philomena bei der Suche nach dem Sohn zu begleiten und darüber zu berichten. Auf derselben Party trifft Sixsmith die Chefredakteurin eines Boulevardmagazins, die prompt bereit ist, die Recherche zu finanzieren und die Geschichte zu veröffentlichen.

Ein erster Besuch im Kloster verläuft ernüchternd: Angeblich wurden sämtliche Adoptionsunterlagen von einem Brand zerstört. In der Dorfkneipe erzählt man Sixsmith, dass es sich dabei jedoch nicht um einen Unfall, sondern um die absichtliche Vernichtung von Beweismitteln gehandelt habe. Außerdem erfährt er, dass die Kinder der ledigen Frauen oft gegen größere Geldbeträge in die USA vermittelt wurden.

Da Sixsmith hofft, an alte Verbindungen aus seiner Zeit als US-Korrespondent anknüpfen zu können, reisen er und Philomena nach Washington. Tatsächlich stellt sich heraus, dass Anthony, der nach der Adoption in Michael A. Hess umbenannt wurde, Karriere als Berater der Präsidenten Reagan und Bush sen. gemacht hatte, aber auch, dass er homosexuell war und bereits 1995 an AIDS gestorben ist.

Entgegen Sixsmiths Befürchtungen (der einen Vertrag mit dem Boulevardmagazin erfüllen muss) entschließt sich Philomena, wenn sie ihren Sohn schon nicht mehr persönlich treffen kann, so doch zumindest sein Umfeld zu befragen. Den Ausschlag gibt das Foto einer Pressekonferenz, auf dem nicht nur Philomenas Sohn, sondern auch Sixsmith selbst als Korrespondent zu sehen ist. Ihm fällt wieder ein, dass er Anthony/Michael damals im Weißen Haus getroffen und einen positiven Eindruck von ihm gewonnen hatte. Philomenas Interesse ist trotz ihrer Trauer geweckt.

Ihre erste Ansprechpartnerin ist Mary, die im selben Magdalenenheim geboren ist. Ursprünglich sollte nur Mary adoptiert werden, aber da sie und Anthony als Kleinkinder unzertrennlich waren, wurden beide adoptiert.

Der nächste Ansprechpartner ist Pete Olsson, Anthonys/Michaels Lebensgefährte. Anfangs gestaltet sich der Kontakt schwierig, da Olsson sich von seinem Büro verleugnen lässt. Tief betrübt von der Abweisung will Philomena die Suche abbrechen, zumal sich ihr Sohn offenbar nie für seine Wurzeln und seine irische Abstammung interessiert hatte. Sixsmith fällt jedoch auf einem Foto eine Anstecknadel in Form einer irischen Harfe auf: Philomenas Sohn war sich seiner Herkunft also durchaus bewusst. Als Sixsmith bei Olsson zu Hause vorstellig wird, wird er an der Tür abgewiesen; doch dann geht Philomena zu ihm, und es gelingt ihr, mit ihm zu sprechen. Zusammen mit Olsson sehen sie sich alte Videos und Super-8-Filme an, und Philomena und Sixsmith erfahren, dass Anthony/Michael kurz vor seinem Tod eben jenes Kloster in Irland, in dem er geboren war, besucht hatte, um seine leibliche Mutter zu finden. Mehr noch: Gegen den Willen seines Adoptivvaters hatte er sich dort sogar beerdigen lassen. Doch hatten ihm die Nonnen nie den wahren Namen seiner Mutter verraten.

Philomena und Sixsmith reisen zurück nach Irland und besuchen das Kloster erneut. In einem unbeobachteten Augenblick verschafft sich Sixsmith Zugang zum Wohnbereich der Nonnen und stellt die seinerzeit verantwortliche, inzwischen hochbetagte Nonne, Schwester Hildegard, zur Rede. Diese ist sich wie damals keiner Schuld bewusst und bezeichnet ledige Mütter als Sünderinnen. Philomena kommt hinzu und vergibt ihr, wenn auch schweren Herzens.

Schließlich gibt sie Sixsmith die Erlaubnis, ihre Lebensgeschichte mit Nennung ihres Namens zu publizieren. Anfangs hatte sie sich dagegen gewehrt, dass ihre und ihres Sohnes Identität offenbart werden sollte.

Veröffentlichung

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Der Film Philomena feierte seine Weltpremiere am 31. August 2013 im Wettbewerb der 70. Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Der Film wurde am 1. November 2013 im Vereinigten Königreich veröffentlicht und kam am 27. Februar 2014 in Deutschland in die Kinos.

Philomena, mit dem Stephen Frears zur Hochform seines Die Queen zurückkehrt, hält die perfekte Balance von Komik und Tragik.“

Blickpunkt: Film[3]

„Philomena erzählt eine faszinierende Geschichte und die guten Schauspielleistungen machen den Film auf jeden Fall zu einer Empfehlung.“

„Kritiker-Fazit: Philomena überzeugt nicht nur mit großartigen Hauptdarstellern, sondern auch durch ein sehr gutes Drehbuch, in dem jede Formulierung und Entwicklung der Geschichte gelungen ist.“

Sonja Hartl auf Spielfilm.de[5]
  • Internationale Filmfestspiele von Venedig 2013
    • Bestes Drehbuch (Steve Coogan, Jeff Pope)
    • Brian Award (Stephen Frears)
    • Queer Lion (Stephen Frears)
    • SIGNIS Award (Stephen Frears)
    • Premio Leoncino d’Oro Agiscuola – Cinema for UNICEF (Stephen Frears)
    • Nazareno-Taddei-Preis (Stephen Frears)
    • Goldene Maus (Stephen Frears)
    • Vittorio Veneto Film Festival Award (Stephen Frears)
    • Interfilm Award (Stephen Frears)
  • Satellite Award: Bestes adaptiertes Drehbuch (Steve Coogan, Jeff Pope)
  • BAFTA Award: Bestes adaptiertes Drehbuch (Steve Coogan, Jeff Pope)

Weitere Nominierungen

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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Philomena. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Januar 2014 (PDF; Prüf­nummer: 142 716 K).
  2. Alterskennzeichnung für Philomena. Jugendmedien­kommission.
  3. Halbzeit in Venedig: Publikumsliebling "Philomena". In: mediabiz.de. 2. September 2013, abgerufen am 27. Dezember 2018 (Zugriff nur für Mediabiz-User).
  4. Claudia Puig: Warm, sobering 'Philomena' is a powerful yarn. In: eu.usatoday.com. 21. November 2013, abgerufen am 27. Dezember 2018 (Übersetzung von moviepilot.de).
  5. Sonja Hartl: Kritik: Philomena – 2014. In: spielfilm.de. Abgerufen am 27. Dezember 2018.