Stefan aus dem Siepen

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Stefan aus dem Siepen

Stefan aus dem Siepen (* 27. Mai 1964 in Essen) ist ein deutscher Jurist, Diplomat und Schriftsteller.

Leben und Wirken

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Stefan aus dem Siepen wurde 1964 in Essen geboren. Er studierte in München Jura und trat anschließend in den Diplomatischen Dienst ein. Über Stationen in Bonn, Luxemburg, Shanghai und Moskau führte ihn sein Weg nach Berlin, wo er seit 2009 im Auswärtigen Amt arbeitet.

Sein 2006 erschienener Debütroman war Luftschiff, danach folgte 2008 Die Entzifferung der Schmetterlinge.

Sein dritter Roman Das Seil erschien im Juni 2012. Er löste ein starkes Presseecho aus[1] und schaffte den Sprung auf die SPIEGEL-Bestsellerliste.[2] Übersetzungen von Das Seil erschienen in Frankreich[3], Italien[4], Südkorea und Israel. 2020 wurde der Roman als dreiteilige Serie für ARTE verfilmt (mit Suzanne Clément, Jeanne Balibar und Tom Mercier in den Hauptrollen)[5].

2014 veröffentlichte der Autor seinen vierten Roman, Der Riese, der auch ins Französische[6] und Koreanische übersetzt wurde. 2015 folgte ein Band mit kurzen Betrachtungen und Anekdoten unter dem Titel Das Buch der Zumutungen sowie 2018 der erste Erzählband Aufzeichnungen eines Käfersammlers. Unzeitgemäße Erzählungen.

Der Stil aus dem Siepens orientiert sich an traditionellen Erzählformen, verbindet oft realistische mit surrealen und satirischen Elementen, ist humorvoll und auf ironische Art hintergründig. Seine Figuren sind oft geistige Randexistenzen, denen es nicht gelingt, sich in der Normalität zurechtzufinden, oder umgekehrt: alltägliche Charaktere, die unversehens aus ihrer wohleingerichteten Normalität gerissen werden.

Seit 2016 erscheint in der Zeitschrift Cicero eine monatliche Kolumne Stefan aus dem Siepens mit dem Titel Der Flaneur, die Zeitphänomene wie Kleidung, Umgangsformen, Sprachgebrauch, Kunstgeschmack, Freizeitbeschäftigungen u. a. unter die Lupe nimmt.[7]

2023 folgte der Essay Wie man schlecht schreibt. Die Kunst des stilistischen Missgriffs, eine amüsante literarische Stilkunde.

Stefan aus dem Siepen ist verheiratet und lebt in Potsdam und Paris.

Einzelnachweise

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  1. Rezensionen erschienen u. a. in überregionalen Medien wie Die Zeit (20.09.2012), Süddeutsche Zeitung (26.06.2012), SPIEGEL online (24.05.2012), stern (12.07.2012), Frankfurter Rundschau (20.07.2012) und Deutschlandradio Kultur (17.07.2012).
  2. Beste Platzierung in der KW 27/2012: Rang 41 lt. Buchreport-Bestsellerarchiv
  3. In einer Rezension von La corde, so der französische Titel, am 7. Februar 2014 in der Literaturbeilage von Le Monde sprach der Rezensent Pierre Deshusses von dem "makellosen und klassischen Stil", in dem der Roman verfasst sei.
  4. La fune Stefan Aus Dem Siepen , auf neripozza.it
  5. Versus Production. Abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  6. Stefan Aus Dem Siepen, auf lisez.com abgerufen am 18. Januar 2021
  7. PNN-Serie Potsdamer Schreibtische Der Sprachflaneur, Potsdamer Neueste Nachrichten vom 5. Mai 2017