Thomas Demand

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Thomas Demand (2011)

Thomas Demand (* 1964 in München) ist ein Künstler, der Tatort- und Pressefotografien detailgetreu aus Papier nachbaut, um sie dann zu fotografieren. Diese „zweiten“ Fotografien werden dann, nach der Zerstörung des Modells, ausgestellt.

Demand studierte in München, Düsseldorf und London und ist seit 2011 Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg im Studienschwerpunkt Bildhauerei mit Schwerpunkt Fotografie.

Er lebt und arbeitet in Berlin und Los Angeles.

Demand stellt lebensgroße Fotografien aus, die mittels ihrer tiefen Hängung Einlass in den Bildraum gewähren. Zudem macht er analoge Animationsfilme (35 mm). Nach einer fotografischen Vorlage oder aus der Erinnerung baut Demand ein Modell aus Papier und Pappe. Dieses Modell wird entweder (meist bei Innenräumen) im Maßstab 1:1 oder (bei Außendarstellungen von großen Architekturen) in der Größe, welche die spätere Fotografie haben soll, erstellt. Die daraus resultierenden lebensgroßen Fotografien sind dann die endgültigen Kunstwerke. Als Vorlage verwendet er häufig ältere Zeitungsbilder. Anzeichen des dargestellten Ereignisses werden im gebauten Modell systematisch eliminiert; ebenso die auf den Ursprungsfotografien vorhandenen Menschen. Dennoch bleibt der Bildinhalt so markant, dass bei Kenntnis der fotografischen Vorlage das Subjekt eindeutig festgemacht werden kann. Die dargestellten Bildthemen sind gesellschaftlich relevante Ereignisse, die gleichwohl häufig einen persönlichen Bezug zum Künstler enthalten.

Demand beschäftigte sich früher mit Skulpturen, ging dann jedoch zu billigen Materialien über, hauptsächlich Papier, Pappe und Karton. So konnte er seine Modelle in einem Tag bauen und deshalb auch problemlos wieder wegwerfen. Um die entstandenen, aber schnell vergänglichen Skulpturen zu dokumentieren, begann er, sie zu fotografieren.

  • Tunnel (1999) stellt eine Kamerafahrt durch den Tunnel nach, in dem Diana Mountbatten-Windsor starb.
  • Badezimmer (1997) ist die Nachstellung der Fotografie, die im Zusammenhang mit dem Tod von Uwe Barschel um die Welt ging.
  • Den im Mai 2013 eröffneten Anbau des Lenbachhauses in München ziert ein blauer Schriftzug Lenbachhaus vor der goldfarbenen Fassade, für den Demand eine alte Schrift des 19. Jahrhunderts mit einer modernen kombinierte.[1]

Einzelausstellungen (Auswahl)

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Gruppenausstellungen (Auswahl)

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Demand als Kurator

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2016 kuratierte er in der Fondazione Prada in Mailand die Ausstellung L’Image volée mit Werken von 60 Künstlern von 1820 bis heute.[9][10]

Film über Demand

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  • Das Spiel mit der Erinnerung-Die Bilderwelt des Thomas Demand. Dokumentation, Deutschland, 2011, 26 Min., Erstsendung auf arte: 12. Juni 2011, Buch & Regie: Jeremy JP Fekete, Produktion:rb/arte, Inhaltsangabe von arte, nominiert für den 21. Deutschen Kamerapreis 2011, Kategorie: Dokumentarfilm/Dokumentation „Schnitt“, Inhaltsangabe (PDF-Datei; 274 kB) von Deutscher Kamerapreis, Trailer auf YouTube.
Commons: Thomas Demand – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Die goldene Versöhnung. In: FAZ, 8. Mai 2013, Seite 25.
  2. Villa Massimo | Thomas Demand. Abgerufen am 21. August 2019.
  3. Thomas Demand erhält den Großen Kunstpreis Berlin 2018. In: Website der Akademie der Künste. 16. Januar 2018, abgerufen am 23. März 2018.
  4. Exposition Thomas Demand. Abgerufen am 12. Februar 2024 (französisch).
  5. Stefan Trinks: Ausstellung von Thomas Demand: Zu Wasser wird hier das Papier. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 26. November 2021]).
  6. Thomas Demand. May 19 – June 8, 2012. Website des Museum of Contemporary Art, Tokyo (englisch).
  7. Thomas Demand - 18.09.2009 bis 17.01.2010, Neue Nationalgalerie. Website der SMB.
  8. Irene Netta, Ursula Keltz: 75 Jahre Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. Hrsg.: Helmut Friedel. Eigenverlag der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München 2004, ISBN 3-88645-157-7, S. 232.
  9. Thomas Demand: L’image volée – Fondazione Prada. Website der Stiftung, abgerufen am 23. März 2018 (englisch).
  10. Nehmt ihnen die Bilder wieder weg! In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 20. März 2016, Seite 47.